BUND Ortsverband Isny

Stadtgebiet Isny

Gewässernetz

Als erstes prägendes Lebensraumelement kann man das Gewässernetz von Isny erleben. Der Name Isny stammt vermutlich aus dem indogermanischen Ise, was fließendes Wasser bedeutet. Das fließende Wasser ist heute noch prägendes Element, das vielfach vom Menschen gestaltet beziehungsweise gesteuert wurde. Die Isnyer Ach, die man als Isnyer Lebensader bezeichnen kann, entspringt aus dem Achquelltopf am östlichen Rand der Stadt. Von klarem Quellwasser gespeist durchfließt die Isnyer Ach den stadtnahen Niedermoorbereich des Naturschutzgebiet Schächele und umfließt den nördlichen Rand der historischen Altstadt, bevor sie als prägendes Gewässer den Niedermoorbereich des Rotmoos im Naturschutzgebiet Bodenmöser durchzieht. Die mehrfach anzutreffenden kleinen Stauweiher wie Inselweiher, Sauweiher, Nägeleweiher und Bremerweiher bilden weitere wertvolle Lebensräume für die Wasserlebewelt. Nicht zu vergessen der Obere und Untere Grabenweiher, einst Teil der Isnyer Wehranlage. Der Stadtbach durchfließt die westliche Altstadt als verdolter Bach und wartet auf seine Öffnung.  Die Isnyer Ach inklusive ihrer kleinen Stauweiher und die kleinen Fließgewässer zeichnen sich meist durch eine hohe Gewässerqualität aus. Bei den kleinen Stillgewässern wie Bremerweiher und dem Oberen Grabenweiher zeugen Schlammfrachten- bzw. Ablagerungen für eine Nährstoffbelastung. Details zu den Gewässern, ihrer Geschichte und Lebenswelt werden sukzessive in dieser Website eingebaut.

Der Isnyer Baumbestand im Kerngebiet und Peripherie

Als zweites prägendes Lebensraumelement kann man den Baumbestand im Stadtgebiet erleben. Der Baumbestand am sogenannten Stadtgraben, der sich rund um die Stadtmauer erstreckt, hat die Funktion eines Grüngürtels um die fast gehölzlose historische Kernstadt.  Dieser wertvolle Baumbestand, der zahlreiche über hundertjährige Exemplare aufweist, muss soweit wie möglich erhalten werden, denn diese alten Bäume sind Lebensraum unzähliger Tierarten wie Fledermäuse, Höhlenbrüter und mullbewohnende Insekten. Ersatzneupflanzungen sind kein Ersatz. Unsensibles Verlegen von Erdkabeln und Abwasserkanälen, Asphaltieren bis an den Stammfuß und Befahren im Wurzelbereich sind akute Gefährdungen, um nur einige zu nennen. In den letzten Jahren ist der stattliche Baumbestand in Isny verstärkt unter Druck gekommen bzw. dezimiert worden. Grund dafür ist das zunehmende verdichtete Bauen und Ansprüche für den Parkraum. Ebenfalls nicht ausgleichbar ist das dezimieren beziehungsweise reduzieren der Altgehölze in den Parkanlagen an der Peripherie der historischen Kernstadt, siehe Schlosspark, Festplatz am Rain und Krankenhauspark. Es gilt vorrangig den Altbestand zu erhalten. Dies könnte über eine gezielte Standortanalyse plus Erhaltungsagenda der einzelnen Altbäume erfolgen. Der nicht zu verhindernde Abgang zahlreicher Eschen aufgrund des unaufhaltsamen Eschentriebsterbens muss durch Neu- bzw. Ersatzpflanzungen abgefedert werden. Die ehemaligen in allen Ausfallstraßen vorhandenen Alleen könnten über Ersatzpflanzungen neu aufgebaut werden.  Das Thema Baumpatenschaften für Erhaltungsmaßnahmen für Altbäume könnte dabei hilfreich sein.
Beim sogenannten „städtischem Grün“, wie wir es im Kurpark, Springerpark, Oberer Gabenweiher und entlang der Gehölzstreifen bei der Maierhöfener Straße antreffen, spielen die Nutzungsintervalle eine wesentliche Rolle, ob sie eine hohe oder niedrige Artenvielfalt aufweisen. Hier könnten die Mahdintervalle auf die Ansprüche einzelner Zeigerarten angepasst werden. Die aktuell praktizierte häufige Schnittfrequenz, um das Mähgut leicht entsorgen zu können, führt jährlich beim frühen Schnitt zum Niedergang des Aurorafalters, weil dessen Raupenfutterpflanze, das Wiesenschaumkraut, bereits in der Blüte geschnitten wird. Die Blühvielfalt kann je nach Standort, Beschattung oder Licht gezielt gefördert werden. Das Anlegen von kleinen Gruppen von einheimischen Sträuchern kann ebenfalls den Blühreichtum erhöhen und das Nistangebot für „Stadtvögel“ erhöhen.

Private Gärten,

sind ein nicht zu vernachlässigender Faktor für eine Bereicherung unserer heimischen Tier- und Pflanzenwelt. Die BUND-Ortsgruppe plant über gezielte Fachvorträge und Beratungsangebote diese auch in der Fläche und Vielfalt bedeutende Standorte aufzuwerten. Private freiwillige Initiativen sollen die Eigenverantwortlichkeit der Bürger fördern und dazu beitragen, die Gärten insektenfreundlicher und vielfältiger zu machen.

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